Ist ein künstlerisches Leben ein tugendhaftes Leben? Moral und Romantik
- J
- 14. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Die Romantik stellt persönliche Erfahrungen über starre moralische Regeln und steht im Einklang mit Kants Idee, Menschen als Zweck und nicht als Mittel zu behandeln. Novalis' „Blaue Blume“ spiegelt dies wider – das Leben ist keine Transaktion, sondern eine Reise des Wachstums.
Ist das nicht egozentrisch?
Nicht so die Romantiker. Für sie war alles miteinander verbunden. Indem man seiner inneren Stimme folgt und die Natur annimmt, erkennt man seinen Platz in der Welt – und damit auch seine Verantwortung gegenüber anderen. Und genau hier beginnt ein moralisches Leben.
Hier einige Gedanken zu Moral und Romantik:
William Wordsworth:

„Der beste Teil im Leben eines guten Menschen sind seine kleinen, namenlosen, vergessenen Taten der Güte und Liebe.“
Moral besteht nicht nur aus großen Gesten. Es geht darum, im Alltag konsequent ethische Entscheidungen zu treffen und andere mit Freundlichkeit und Mitgefühl zu behandeln.
Fazit: Kleine Taten sind wichtig
Percy Bysshe Shelley:
„Der Mensch hat kein Recht, seinen Bruder zu töten. Dass er dies in Uniform tut, ist keine Entschuldigung: Er fügt dem Verbrechen des Mordes nur die Schande der Knechtschaft hinzu.“
Moral wird nicht durch den „Kontext“ oder externe Kräfte diktiert und der inhärente Wert des menschlichen Lebens sollte immer geschützt werden.
Fazit: Es gibt keine Entschuldigungen für unmoralisches Verhalten.
John Keats:

„Sehen Sie nicht, wie notwendig eine Welt voller Schmerzen und Sorgen ist, um eine Intelligenz zu schulen und sie zu einer Seele zu machen?“
Moralisches Wachstum und Selbstverständnis bedeuten, Herausforderungen zu meistern.
Fazit: Moral ist nicht einfach.
Mary Shelley:

„Erfindung, das muss man demütig zugeben, besteht nicht darin, aus dem Nichts zu erschaffen, sondern aus dem Chaos.“
Suchen Sie nicht nach simplen oder absoluten Lösungen. Beschäftigen Sie sich mit den Nuancen und Komplexitäten ethischer Dilemmata und arbeiten Sie an einer kreativen Lösung.
Fazit: Moralische Entscheidungen können kompliziert sein.
Lord Byron :

„Der Tau des Mitgefühls ist eine Träne.“
Mitgefühl und Empathie für andere sind von größter Bedeutung, und indem wir uns mit den Emotionen der Menschen um uns herum auseinandersetzen, entwickeln wir ein Gefühl moralischer Verantwortung.
Fazit: Fühlen Sie den Schmerz anderer.
Immanuel Kant:

„Handle so, dass du die Menschheit, sei es in deiner eigenen Person oder in der Person eines anderen, immer nie nur als Mittel, sondern immer zugleich als Zweck behandelst.“
Indem wir den Wert und die Würde jedes Einzelnen anerkennen, können wir sein Recht auf Selbstverwirklichung wahren und eine gerechtere Gesellschaft fördern.
Fazit: Behandeln Sie andere mit Respekt und Würde.

Jean-Jacques Rousseau:
„Der erste Schritt zur Moral besteht darin, sich nach innen zu wenden und den moralischen Kompass in sich selbst zu finden.“
Der Mensch ist von Natur aus gut, wird aber durch die Gesellschaft und ihre Institutionen korrumpiert. Moral bedeutet nicht einfach, Regeln oder Prinzipien zu befolgen, sondern die Menschlichkeit und den Wert jedes Einzelnen anzuerkennen und ihn entsprechend zu behandeln.
Fazit: Moral kommt von innen.

Charles Taylor:
„Unser Selbstwertgefühl, unser Wohlbefinden und sogar unsere geistige Gesundheit hängen davon ab, dass wir in der Lage sind, wichtige Beziehungen aufrechtzuerhalten.“
Der soziale Kontext spielt eine große Rolle bei der Gestaltung unserer moralischen Einstellung und daher ist es wichtig, positive Beziehungen aufzubauen.
Fazit: Unsere Beziehungen definieren uns.
Friedrich Schiller

„Schönheit ist der Pilot des Lebens.“
Ästhetische Erfahrungen sind nicht nur oberflächliche Freuden, sondern können Ihnen helfen, selbstbewusster und mitfühlender zu werden. Ein künstlerisches Leben ist ein tugendhaftes Leben.
Fazit: Kunst ist der Kompass, der uns leitet.
Für die Romantiker wurzelt ein moralisches Leben in Empathie, Güte und Menschenwürde – doch es ist nichts, was man sich durch Argumente erarbeitet. Es entsteht durch ein kreatives Leben – wie ein Künstler –, das sich der Schönheit bewusst ist und erkennt, dass persönliche Erfüllung nicht vom Wohlergehen anderer getrennt werden kann.




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