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Sparkle Valley und Alice im Wunderland

  • J
  • 7. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Sowohl Sparkle Valley als auch Alice im Wunderland beginnen auf die gleiche Weise: Ein Mädchen stürzt. Doch während Alice in Unsinn verfällt, spaltet sich Emilys (und Abigails) Welt und erhält einen Sinn.

Als Alice in den Kaninchenbau hinabsteigt, wird alles, was sie kennt, auf den Kopf gestellt. Die Logik bricht zusammen. Katzen sprechen in Rätseln. Teepartys enden nie. Das Wunderland ist Chaos mit Regeln, die hauptsächlich dazu da sind, gebrochen zu werden. Es geht nicht um Gefühle, es geht um Absurdität. Man kann sich nicht durch rationale Überlegungen durchkämpfen, denn die Vernunft selbst ist der Witz.

 

Sparkle Valley scheint zunächst ähnlich zu funktionieren: Eine Puppe wird in eine Traumwelt voller sprechender Schildkröten, vergessener Spielsachen und eines verkehrten Flusses entführt. Doch es herrscht kein Chaos. Es ist emotionale Schwerkraft. Die Welt verdreht sich nicht, weil sie zufällig ist. Sie verändert sich aufgrund von Emilys Gefühlen. Wenn sie vergisst, verblasst sie. Wenn sie sich erinnert, erwacht sie zu neuem Leben.


Emily rushes to the Magic Garden
Emily rushes to the Magic Garden

 


Die Welten

Das Wunderland ist äußerlich – es verspottet die reale Welt. Es ist ein Spiegel voller Unsinn, in dem sich Worte auflösen und Erwachsene dumm aussehen.

Sparkle Valley ist innerlich – es spiegelt wider, was in Emily vorgeht. Es ist aus ihrer Fantasie entstanden, aber lebendig genug, um sich zu wehren. Wenn sie Angst hat, zittert es. Wenn sie hofft, erscheint Licht. Es gehorcht weder Logik noch Physik. Es basiert auf Glauben, Emotionen und Erinnerungen.


Das ist der größte Unterschied: Alice besucht ihren Traum. Abigail lebt ihren.

 

Die Führer (und die Trickster)

Alice trifft auf Betrüger wie die Grinsekatze, den verrückten Hutmacher und die Königin. Sie verwirren sie, streiten mit ihr und verdrehen die Logik, bis sie zusammenbricht. Ihre Welt basiert auf Unsinn, und Alice ist im Grunde die Pointe.


Auch im Sparkle Valley gibt es Trickster – den Smortzle, Ivana und Hank Needlenose. Aber sie sind nicht um des Unsinns willen unsinnig. Sie fordern Abigail heraus, wie Angst und Zweifel jeden herausfordern, der noch an etwas glaubt. Der Smortzle nährt sich von Kontrolle, Ivana versteckt sich hinter Stolz und Eifersucht, und Hanks Angst vor dem Chaos hat gerade genug Wahrheit in sich, um zu stechen. Sie sind gefährlich, aber sie ergeben dennoch Sinn.


Abigail trifft auch Führer (Doris Tortoise, Gloria, Fluffy und andere), die ihr Halt geben, wenn das Tal kippt. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass sich die Welt weniger zufällig und emotionaler anfühlt.

 

Was ist mit den Einsätzen?

Für Alice ist die Reise ein Traum, aus dem sie aufwachen wird.

Für Abigail geht es ums Überleben – nicht nur für sich selbst, sondern für die Welt. Wenn Emily aufhört zu glauben, verschwindet Sparkle Valley. Das ist der stille Herzschmerz im Zentrum von allem: Glaube ist kein Gefühl, er hält alles am Leben.


Der Unterschied könnte nicht größer sein. Wonderland ist ein Traum, der endet. Sparkle Valley ist ein Traum, der sich an dich erinnert. Er endet nicht, wenn du aufwachst; er wartet darauf, dass du wieder daran glaubst.


Alices Welt ist ein intellektuelles Chaos – clever und absurd, zum Zusammenbruch bestimmt.

Sparkle Valley ist emotional, zerbrechlich und strahlend – geprägt von Liebe und Verlust.

Alice wacht auf und geht weg. Abigail bleibt zurück, um die Fassung zu bewahren.

Denn genau das ist das Besondere an Sparkle Valley: Es ist kein Traum, der endet. Es braucht keine Aufmerksamkeit – nur Glauben. Es baut sich aus Emotionen und Erinnerungen auf und wartet still darauf, dass Sie sich erinnern.

Die Vorstellungskraft, von der Sie dachten, sie sei verloren?

Das ist es nicht.

Es wartet nur – bis Sie wieder hinschauen.

 
 
 

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